In einigen Regionen Baden-Württembergs wird laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das Grundwasser knapp. Demnach wird in 15 Landkreisen mehr Grundwasser entnommen, als sich durch Niederschläge neu bilden kann, wie der BUND Baden-Württemberg am Mittwoch mitteilte. Besonders betroffen seien Städte wie Stuttgart, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn oder Ulm, aber auch zahlreiche Landkreise entlang des Rheins, im Schwarzwald oder am Bodensee.
„Ballungsräume wie Stuttgart werden über Fernwasser versorgt und können so zum Grundwasserstress in weit entfernten Landkreisen beitragen“, sagte der stellvertretender BUND-Landesvorsitzende Kai Baudis laut Mitteilung. In den Regionen entlang des Rheins sei die nicht-öffentliche Entnahme deutlich höher als im Rest Baden-Württembergs. Dazu trügen Industrie und Landwirtschaft bei. Im Ortenaukreis etwa entnehmen Unternehmen verschiedener Branchen laut Studie in etwa so viel Grundwasser wie die öffentliche Trinkwasserversorgung für die rund 440.000 Einwohner.
Die Landesregierung rechnet in ihrem Masterplan Wasserversorgung damit, dass die Grundwasserneubildung in Baden-Württemberg bis 2050 um bis zu 20 Prozent und bis 2100 sogar um bis zu 50 Prozent sinkt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage durch Trockenheit und Hitze in privaten Haushalten, Industrie und Landwirtschaft an. Die Untersuchung wurde vom Institut für sozial-ökologische Forschung im Auftrag des BUND durchgeführt. (1454/18.06.2025)