Der menschengemachte Klimawandel schreitet voran – für viele ist das ein Grund für Ängste und Sorgen. Eine neue Studie zeigt nun, welche Gruppen besonders stark an sogenannter Klima-Angst leiden.
Besonders Frauen und junge Menschen leiden einer neuen Studie zufolge häufiger unter dem Phänomen der sogenannten Klima-Angst. Auch neigen dazu demnach Menschen, die oft von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, wie die Universität Leipzig am Dienstag mitteilte. Psychologen der Hochschule haben gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund internationale Forschungsergebnisse zu Ängsten und Sorgen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zusammengefasst.
Dabei legten die Ergebnisse nahe, dass Klima-Angst “ein zweischneidiges Schwert” sei, so Hannes Zacher von der Universität Leipzig. “Sie kann das Wohlbefinden beeinträchtigen, aber auch als Antrieb für Klimaschutzhandeln dienen.” Darüber hinaus unterscheide sich Klima-Angst konzeptionell von allgemeiner, nicht klimabezogener Angst und stelle so ein eigenes Phänomen dar.
Anstatt berechtigte Sorgen um den Klimawandel abzutun, sollten öffentliche Akteure wie Politiker, Journalisten und Führungskräfte in der Wirtschaft Menschen dabei unterstützen, Klima-Angst in dringend notwendiges Klimaschutzhandeln zu kanalisieren, raten die Wissenschaftler. Personen, die besonders zu Klima-Angst neigten, benötigten gezielte Unterstützung.
In die Analyse haben die Psychologen 94 Primärstudien mit etwa 170.000 Teilnehmern aus 27 Ländern einbezogen. Die Studie soll einen Überblick über potenzielle Folgen und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Klima-Angst ermöglichen.