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Studie: Betriebsräte schützen Jobs im Fall von Robotereinsätzen

Roboter ziehen in Fabriken ein, doch nicht überall trifft es die Beschäftigten gleich. Eine Studie zeigt, wie Betriebsräte Mitarbeiter in der Produktion schützen.

Wenn Unternehmen Industrieroboter einführen, geht es Produktionsmitarbeitern in Firmen mit Betriebsrat besser als denjenigen in Firmen ohne Betriebsrat – das zeigt eine neue Studie des Münchner Ifo-Instituts in Kooperation mit der Universität Konstanz und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), wie das Institut am Dienstag mitteilte.

“Betriebsräte sorgen sowohl für eine höhere Weiterbeschäftigung als auch für höhere Löhne bei den weiterbeschäftigten Produktionsmitarbeitern”, sagte Oliver Schlenker, stellvertretender Leiter des Ludwig-Erhard-Ifo-Zentrums für Soziale Marktwirtschaft in Fürth. So seien drei Jahre nach der Einführung von Robotern die relativen Einkommen in Firmen mit Betriebsrat durchschnittlich zehn Prozent höher.

Das liege daran, dass Betriebsräte Arbeiter in der Produktion vor sinkenden Löhnen durch automatisierte Abläufe schützten. Dadurch werde für Personal, das nicht in der Produktion eingesetzt sei, allerdings das Lohnwachstum begrenzt. Zugleich seien Unternehmen mit Betriebsrat produktiver. “Werke mit Betriebsräten sind in unserer Stichprobe bereits vor der Einführung von Robotern um etwa zehn Prozent produktiver, obwohl dieser anfängliche Unterschied statistisch nicht signifikant ist. Nach der Automatisierung vergrößert sich der Produktivitätsunterschied jedoch auf fast 30 Prozent, was sowohl statistisch als auch wirtschaftlich signifikant ist”, so Schlenker.

Die Studie basiert den Angaben zufolge auf Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Erhebung, die etwa 15.000 Betriebe im Bundesgebiet umfasst. Dessen Daten seien von den Forschern mit Datensätzen aus den Verwaltungen verknüpft worden.