Wer körperliche Schmerzen hat, nimmt sie weniger stark wahr, wenn er sich in der Natur aufhält. Laut einer Studie helfen sogar schon Natur-Videos dabei, weniger Schmerzen zu haben.
Akute körperliche Schmerzen können einer Studie zufolge durch das Draußensein in der Natur gelindert werden. Dabei haben nicht nur tatsächliche Aufenthalte in der Natur, sondern schon Natur-Videos lindernde Effekte, wie Neurowissenschaftler unter Leitung der Universität Wien herausgefunden haben. Die Studie wurde jetzt in der Fachzeitschrift “Nature Communications” veröffentlicht.
“Unsere Studie legt nahe, dass unser Gehirn dann weniger auf den körperlichen Auslöser und die Intensität des Schmerzes reagiert”, erklärte Forschungsleiter Claus Lamm. Aus einer weiteren laufenden Studie wisse man, dass Menschen zuverlässig weniger Schmerz empfinden oder davon berichten, wenn sie natürlichen Umgebungen ausgesetzt seien. “Bisher war allerdings unklar, warum das so ist”, so Lamm. Die Studie unterstreicht den Forschern zufolge, dass naturbasierte Therapieansätze eine sinnvolle Ergänzung in der Schmerzbehandlung sein können.
Für die Untersuchung hatten schmerzgeplagte Probanden drei unterschiedliche Videos zu sehen bekommen: eine Szene in der freien Natur, einen Innenraum sowie eine städtische Szene. Dabei mussten sie die Schmerzen selbst bewerten, zusätzlich wurde ihre Gehirnaktivität gemessen. Die Ergebnisse waren demnach eindeutig: Beim Betrachten der natürlichen Szene berichteten die Teilnehmer nicht nur von weniger Schmerzen, sondern zeigten auch eine geringere Aktivität in Gehirnregionen, die mit der Schmerzverarbeitung verbunden waren.