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Studie: Arme Kinder haben schlechtere Gesundheit nach Pandemie

Der Gesundheitszustand von Kindern hängt einer Studie zufolge stark mit der finanziellen Situation der Familie zusammen. Doch Kitas und Schulen sind ein guter Ort, um alle Kinder – auch armutsgefährdete – zu erreichen.

Armutsgefährdete Kinder hatten zum Ende der Corona-Pandemie einen schlechteren Gesundheitszustand als Gleichaltrige aus finanziell bessergestellten Familien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Robert-Koch-Instituts im aktuellen “Journal of Health Monitoring”. Dabei werteten die Forschenden Daten von 3- bis 15-Jährigen von Februar 2022 bis April 2023 aus, also in dem Zeitraum direkt nach Ende der Pandemie.

So waren armutsgefährdete Kinder und Jugendliche weniger sportlich aktiv außerhalb der Schule, dafür stärker belastet durch finanzielle Einschränkungen und beengte Wohnverhältnisse. Auch erhielten armutsgefährdete Kinder und Jugendliche öfter psychosoziale Unterstützung als Kinder aus Familien mit höheren Einkommen. In Deutschland waren laut Mikrozensus 2022 rund 3,1 Millionen Kinder und Jugendliche und damit rund jedes fünfte Kind (21,8 Prozent) armutsgefährdet.

Aus Sicht der Forscher müssen Strategien zum Abbau gesundheitlicher Nachteile gesamtgesellschaftlich ansetzen. Ein guter Ansatzpunkt seien Kita und Schule. Dort erreichten Sportangebote alle jungen Menschen niedrigschwellig und stigmatisierungsfrei. Zudem brauche es Strategien zur Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut und ein fortlaufendes Monitoring des Gesundheitszustandes junger Menschen.

In Deutschland gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn ihr Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens (Medianeinkommen) der gesamten Bevölkerung liegt.