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Studie: Arbeitnehmer sind produktiv, aber erschöpft

Mobiles Arbeiten macht Beschäftigte zwar produktiver, sie können aber auch schwerer abschalten. Das gehe aus der Langzeitstudie „social health@work“ der Barmer-Krankenkasse und der Universität St. Gallen hervor, die die Auswirkungen hybriden Arbeitens untersuchte, teilte die Barmer am Freitag mit. Demnach erhöhte sich seit Mitte 2022 der Anteil der Befragten, die sich als produktiv einschätzen, von 57 auf 60 Prozent. Im selben Zeitraum sank jedoch die Quote derer, die in ihrer Freizeit die Arbeit ohne größere Mühe vergessen konnten, von 53 auf 47 Prozent.

„Hybrides Arbeiten hat Vor- und Nachteile. Es steigert die Flexibilität, lässt aber auch Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und kann zu Stress und Erschöpfung führen“, sagte Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer Hamburg. Wichtig im Homeoffice sei laut Studie ein aktives Grenzmanagement, um sich vor Leistungseinbußen durch Konflikte zwischen Familie und Arbeit zu schützen. Hier seien die Beschäftigten selbst gefragt.

Mobiles Arbeiten sei nach Corona in geringerem Ausmaß erhalten geblieben, hieß es. Während die Beschäftigten in der Pandemie bis zu 36 Prozent ihrer wöchentlichen Arbeitszeit im Homeoffice arbeiteten, waren es zuletzt 28 Prozent. „Auch, wenn Unternehmen wieder verstärkt zur Präsenzarbeit übergehen, bleiben die positiven Effekte des hybriden Arbeitens erhalten“, sagte Studienautor Stephan Böhm von der Universität St. Gallen.

Für die Studie „social health@work“ wurden seit Juli 2020 mehr als 8.000 Beschäftigte aus mehr als 22 Branchen halbjährlich in ganz Deutschland befragt.