Ein Foto-Projekt von Studierenden der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar präsentiert Porträts von sechs Insassinnen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Chemnitz. Die 3,50 Meter mal 2,50 Meter großen Fotografien würden ab dem 13. Juni an den Außenmauern der JVA gezeigt, teilte die Hochschule am Freitag in Weimar mit. Die Ausstellung sei beim Gang um das Gelände frei zugänglich.
Ein Gefängnis sei üblicherweise ein für die Öffentlichkeit unzugänglicher Raum und biete gerade deshalb Anlass für viele Projektionen und Spekulationen, so die Hochschule. Die Bilder vermittelten Einblicke in das Leben und Arbeiten der inhaftierten Frauen, ohne in Empörung, Sensationslust oder Voyeurismus zu verfallen.
Entstanden seien Aufnahmen, die „in respektvollem Miteinander“ eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Gefängnisalltag zeigten. Statt rein dokumentarischer Abbilder seien Arbeiten entstanden, die Perspektiven auf das alltägliche Leben in einem Gefängnis anbieten. Die Fotos sollten dabei den Blick auf das Spannungsfeld zwischen Außen- und Innenwelt lenken.
Die Bilder von Tarek Rishmawi zeigt eine Perspektive auf die Arbeits- und Produktionsstätten der Vollzugsanstalt. Dabei werde nicht auf den ersten Blick sichtbar, welche Gewerke abgebildet sind. Luisa Hörning ordne in ihren Arbeiten persönliche Dinge zu Stillleben an und porträtiere dadurch die Frauen, ohne deren Gesichter zu zeigen. Marleen Kölmel nehme das Gelände und die Gebäude der Haftanstalt in den Blick. Die Open-Air-Ausstellung an den Gefängnismauern ist bis zum 30. September zu sehen.