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Strengreligiöse Randalierer greifen israelische Militärs an

Im Wehrpflicht-Streit für ultraorthodoxe Männer gerät nun das Militär in den Fokus. Dabei befürworten auch Rabbiner den Einzug der Haredim.

Dutzende strengreligiös-jüdische Männer haben in der Nacht zu Dienstag in der Stadt Bnei Brak bei Tel Aviv zwei ranghohe Offiziere der israelischen Armee angegriffen. Sie warfen laut Berichten israelischer Medien (Dienstag) mit Flaschen und weiteren Gegenständen auf die Offiziere und beschimpften sie als Nazis und Mörder.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant verurteilte den Angriff auf die beiden “herausragenden und engagierten Offiziere” in einem Beitrag auf der Plattform X aufs Schärfste. Innenminister Mosche Arbel von der ultraorthodoxen Schas-Partei sagte laut Zeitung “Jerusalem Post”, eine “Handvoll Extremisten”, die die Offiziere angegriffen hätten, verträten “nicht einmal sich selbst”.

Die Offiziere hatten laut Berichten zuvor einen Rabbiner getroffen, der den Einzug strengreligiöser Männer in die israelische Armee befürwortet. Auch dieser soll belästigt worden sein.

Die Wehrpflicht von ultraorthodoxen Männern (Haredim) sorgt seit langem für Streit in Israel. Zuletzt hatte das oberste Gericht geurteilt, dass es für eine allgemeine Wehrpflichtbefreiung für Haredim keine Rechtsgrundlage gebe. Die Generalstaatsanwaltschaft ordnete daraufhin die umgehende Rekrutierung von 3.000 Haredim an. Medienberichten zufolge gelten rund 67.000 Ultraorthodoxe als wehrdienstfähig.