Im Wahlkampf hatte Trump dem Sender CBS vorgeworfen, ein Harris-Interview zu deren Gunsten bearbeitet zu haben. Seiner Klage auf Schadensersatz wurde keine Chance eingeräumt. Nun gibt es trotzdem einen Deal.
Der Medienkonzern Paramount hat sich mit US-Präsident Donald Trump auf einen Millionenvergleich geeinigt. Das gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Trump hatte den Mutterkonzern des Fernsehsenders CBS auf eine Milliardensumme verklagt, weil dieser im Wahlkampf angeblich ein Interview mit Trumps Kontrahentin Kamala Harris zu deren Gunsten bearbeitet haben soll. Der Sender hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und belegt, dass die Bearbeitung des Interviews aus normalen, redaktionellen Gründen erfolgte und keine Inhalte verändert worden waren.
Paramount erklärte sich im Vergleich nun bereit, 16 Millionen US-Dollar an Trumps Stiftung für die Einrichtung eines Museums zu zahlen. Die Verantwortlichen betonten, dass das Geld weder direkt noch indirekt an Trump selbst fließe und der Deal keine Klauseln enthalte, in denen man sich für die Vorgänge entschuldige oder Bedauern ausdrücke. Man habe sich aber bereiterklärt, in Zukunft Transkripte der Interviews mit Präsidentschaftskandidaten zu veröffentlichten, nachdem sie ausgestrahlt werden.
Ursprünglich wollte Trump von Paramount 20 Milliarden Dollar Schadensersatz und hatte im Wahlkampf gedroht, CBS die Sendelizenz zu entziehen. Rechtsexperten hatten der Klage zwar wenig Chancen eingeräumt. Aber Paramount hatte von Anfang an signalisiert, an einer außergerichtlichen Regelung zugunsten Trumps interessiert zu sein. Hintergrund ist die geplante Fusion von Paramount mit dem Medienunternehmen Skydance, die von den US-Medien- und Kartellbehörden freigegeben werden muss. Beide Behörden werden von Anhängern des US-Präsidenten geleitet.
Im Zuge der Auseinandersetzung waren bereits mehrere Prominente CBS-Journalisten und Manager zurückgetreten, zuletzt Bill Owens, der langjährige Produzent der Sendung “60 Minutes”, die das fragliche Harris-Interview ausgestrahlt hatte, und die CBS-News-Chefin Wendy McMahon.