In Hamburg-Hammerbrook wird am Sonnabend eine Stolperschwelle vor dem ehemaligen Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme eingeweiht. Die Schwelle hat die Größe von fünf Stolpersteinen und soll an die über 800 Häftlinge erinnern, die in der Spaldingstraße ums Leben kamen, wie die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen am Montag mitteilte. Zudem werde im Gebäude, das heute als Hostel genutzt wird, eine zweisprachige Ausstellung über das Schicksal der Inhaftierten informieren.
Die Stolperschwelle werde auf Initiative der Stolperstein-Initiative Hamburg und der Projektgruppe Italienische Militärinternierte verlegt. Insgesamt habe es in Hamburg mindestens 15 Außenlager des KZ Neuengamme gegeben. Ab Ende Oktober 1944 seien in einem Hinterhaus an der Spaldingstraße über 2.000 Menschen aus den KZ Neuengamme und Fuhlsbüttel interniert worden. Die Häftlinge leisteten den Angaben zufolge Zwangsarbeit, führten Aufräumarbeiten im zerstörten Stadtteil durch.
„In den Außenlagern des KZ Neuengamme herrschten katastrophale Bedingungen“, sagte Stiftungsvorstand Oliver von Wrochem. Mit mindestens 800 Toten habe das Lager in der Spaldingstraße „die höchste Sterblichkeitsrate“ aller Hamburger Außenlager gehabt.