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Stille Gedenkfahrt für getötete Radfahrende in Hamburg

Der Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Hamburg ruft am Mittwoch zum Gedenken an tödlich verunglückte Radfahrerinnen und Radfahrer auf. Die stille Gedenkfahrt („Ride of Silence“) startet um 18.45 Uhr im Bolivarpark in Hamburg-Eppendorf und wird elf Unfallschwerpunkte anfahren, wie der ADFC am Dienstag mitteilte. Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, zum Zeichen ihrer Anteilnahme schwarze Bänder oder Schleifen an ihren Fahrrädern zu befestigen. Am Ende sei nach etwa 13 Kilometern eine Mahnwache für die 2024 in Hamburg getöteten Radfahrenden auf dem Hamburger Rathausmarkt geplant. Die Aktion „Ride of Silence“ findet am Mittwoch weltweit statt.

„Wir fordern ,Vison Zero‘“, sagte Thomas Lütke vom ADFC. Auf Hamburgs Straßen dürften keine Menschen mehr sterben oder schwer verletzt werden. Dazu müsse die Infrastruktur endlich an den Schutz der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ausgerichtet werden und nicht an der „Leistungsfähigkeit“ oder den „Verkehrsfluss“ für den motorisierten Verkehr. „Statt Menschenleben wirksam zu schützen zählt der Senat jetzt die Kfz-Parkstände in der Stadt und stoppt die Mobilitätswende“, kritisierte Lütke.

Der ADFC fordert Maßnahmen gegen die überhöhte Geschwindigkeit von Autofahrerinnen und Autofahrern sowie gegen rechtsabbiegende Lkw-Fahrerinnen und -fahrer, die zu schnell und ohne die nötige Aufmerksamkeit und Vorsicht abbiegen würden. Laut Polizei kamen im vergangenen Jahr zehn Radfahrende bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Nach Angaben der Polizei sind 2024 weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt worden: Nachdem die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden auch aufgrund eines steigenden Radverkehrsanteils in den vergangenen Jahren zugenommen hatte, ging die Zahl der Radunfälle 2024 zurück. Laut Verkehrssicherheitsbilanz gab es 3.896 Verkehrsunfälle mit Radfahrenden und damit 172 verunglückte Radfahrende weniger als 2023.