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Stiftung will stärkere Nutzung von nicht-chemischem Pflanzenschutz

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert die Landwirtschaft zur Vermeidung von Pestiziden und zur vermehrten Nutzung von nicht-chemischen Pflanzenschutzmethoden auf. Die Förderinitiative „Detox auf dem Acker“ habe gezeigt, dass ein nachhaltigerer Umgang mit Böden, Wiesen, Wasser und Luft möglich sei, ohne die Existenzgrundlage der Landwirte zu gefährden, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Dienstag zum Abschluss der Förderinitiative. Die Stiftung habe seit 2020 rund ein Dutzend Projekte mit insgesamt 4,7 Millionen Euro unterstützt.

Zu viel chemischer Pflanzenschutz bedrohe die biologische Vielfalt, mit direkten Folgen für Menschen, betonte Bonde: „Sinkt die Zahl von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Käfern, werden auch weniger Kulturpflanzen bestäubt, von Kirschen und Kaffee bis Erdbeeren, Raps und Wassermelonen.“ Von den gut 100 weltweit am meisten angebauten Kulturpflanzen seien rund 90 auf Bestäubung angewiesen. Käme es zu einem Totalverlust unter den Bestäubern, drohe ein nahezu vollständiger Ernteverlust.

Ein besonders erfolgreiches Projekt der DBU-Förderinitiative ist den Angaben zufolge eine sogenannte Nützlingsrollwiese. Sie wurde von der Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart-Hohenheim entwickelt. Auf einem Geflecht von Hanf und Kokosfasern würden etwa Salat und Kohlrabipflanzen vorkultiviert. Das Geflecht werde zudem mit gewünschten Nützlingen als Schädlingsbekämpfer bestückt. Ähnlich wie ein Rollrasen könne die Nützlingswiese später bei passenden Temperaturen im Freiland ausgebracht werden.