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Stiftung Eben-Ezer richtet Gedenkstätte für NS-Opfer ein

LEMGO – Die Stiftung Eben-Ezer in Lemgo erinnert mit einem neuen Gedenkort an die Menschen aus ihren Einrichtungen, die in der NS-Zeit Opfer der sogenannten Euthanasie-Morde wurden. Neueste Forschungen hätten ergeben, dass auch Eben-Ezer von der „T4-Aktion“ der Nationalsozialisten zur systematischen Ermordung von Menschen mit geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen betroffen war, sagte der Theologische Vorstand der Diakonischen Stiftung, Bartolt Haase. So habe es bereits 1937 eine Verlegung von 67 Bewohnern in eine staatliche Anstalt in Warstein gegeben. Von ihnen seien nachweislich 36 getötet worden.
Eine Gedenkstele auf dem Stiftungsgelände in Lemgo solle künftig diese Menschen würdigen. Die Einweihung findet am 19. November mit dem Landessuperintendenten der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, statt. Die Metalltafel, die wie ein Splitter zugeschnitten ist, trage die Namen der 36 ehemaligen Eben-Ezer-Bewohner. „Sie sollen stellvertretend für die Opfer stehen, die bei den weiteren Forschungen möglicherweise noch entdeckt werden“, erklärte Haase. An dem Projekt beteiligen sich die Lippische Landeskirche, der Kreis Lippe und der Landesverband Lippe.
Unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ findet bereits am 17. November eine Fachtagung in Eben-Ezer statt. epd