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Steinmeier: Freie Wohlfahrtspflege stärkt die Demokratie

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Arbeit der Wohlfahrtsverbände als Stärkung der Demokratie gewürdigt. Steinmeier sagte am Dienstag in Berlin zum 100-jährigen Bestehen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), eine freie und demokratische Gesellschaft brauche gelebte Mitmenschlichkeit, Solidarität und Gemeinsinn. Wenn sich ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt oder abgehängt fühlten, wendeten sie sich vom Staat und der Demokratie ab, warnte Steinmeier.

Dem wirkten die Wohlfahrtsverbände mit ihrer Arbeit und ihrem Eintreten für soziale Gerechtigkeit entgegen, sagte Steinmeier. Die bestmögliche Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen sollte eine Selbstverpflichtung der Demokratie sein und sollte es auch bleiben. Das gelte besonders in Zeiten, in denen die Verteilungskämpfe um staatliche Budgets härter würden.

Der Bundespräsident warb erneut für „eine soziale Pflichtzeit“, um das Miteinander in der Gesellschaft zu verbessern. Die Wohlfahrtsverbände wenden sich gegen eine solche Dienstpflicht. Sie fordern mehr Mittel und einen Ausbau der Freiwilligendienste. Steinmeier sagte dazu, er begrüße die lebendige und auch kontroverse Debatte, gehe es doch allen Beteiligten darum, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

In der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) haben sich die sechs größten Verbände zusammengeschlossen: die Diakonie Deutschland, der Deutsche Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die derzeit auch den Vorsitz innehat, der Paritätische Gesamtverband, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Im Jahr 1924 fanden erste gemeinsame Sitzungen statt unter dem Namen „Deutsche Liga der freien Wohlfahrtspflege“.

Alle Verbände zusammen haben nach Angaben der BAGFW rund zwei Millionen Beschäftigte in 120.000 Einrichtungen. Drei Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich in der Wohlfahrtspflege.