Die Hälfte der überschuldeten Personen lebt allein und hat durchschnittlich 30.000 Euro Schulden. Menschen aus Mehrpersonen-Haushalten sind seltener betroffen.
Wer Schulden hat, lebt oft allein. 51 Prozent der Menschen, die 2023 Hilfe in einer Schuldnerberatungsstelle suchten, wohnen allein, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. 22 Prozent der Ratsuchenden leben in Zwei-Personen-Haushalten. 13 Prozent sind zu dritt, 8 Prozent zu viert, und 6 Prozent wohnen mit mindestens fünf Personen zusammen.
Im Durchschnitt hatten allein lebende Menschen knapp 30.000 Euro Schulden. Das sind rund 2.000 Euro weniger als der Durchschnitt der Schulden aller beratenen Personen. Männer, die allein leben, sind laut Statistik häufiger und höher verschuldet als Frauen in vergleichbarer Situation.
61 Prozent der überschuldeten Alleinlebenden waren im vergangenen Jahr Männer. Sie waren durchschnittlich mit 31.800 Euro verschuldet. Die Frauen hatten im Mittel 26.500 Euro Schulden. Männer bräuchten bei einer theoretischen Verwendung ihres gesamten Einkommens durchschnittlich 28 Monate zur Schuldentilgung, Frauen wären nach 24 Monaten schuldenfrei.
Häufiger Auslöser für Überschuldung sind laut der Statistik Erkrankungen, Sucht oder ein Unfall. Bei allein lebenden Frauen sind Trennung, Scheidung oder der Tod des Partners große Verschuldungsrisiken. Bei allein lebenden Männern lag der Verlust des Arbeitsplatzes mit 20 Prozent als Hauptursache für die Überschuldung höher als bei allein lebenden Frauen mit 16 Prozent.
Die Überschuldungsstatistik 2023 beruht auf den Angaben von 671 der bundesweit rund 1.350 Beratungsstellen zu rund 175.000 beratenen Personen. Die Teilnahme ist für diese Stellen und für die Ratsuchenden freiwillig.