Der Deutsche Städtetag wirbt dafür, dass öffentliche Bibliotheken auch an Sonntagen öffnen dürfen. Es seien die am stärksten genutzten Bildungs- und Kultureinrichtungen in den Städten, aber gleichzeitig fast die einzigen, die sonntags nicht öffnen dürfen, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Sonntag). „Das passt nicht zusammen.“ Auch Opernhäuser, Museen, Theater, Schwimmbäder, Kinos, Konzerthäuser und Uni- Bibliotheken hätten an Sonntagen offen. Die Städte sollten deshalb künftig selbst entscheiden können, ob und wie oft sie ihre Büchereien sonntags öffnen, forderte Dedy.
„Viele Städte machen die Erfahrung, dass es großes Interesse der Bürgerinnen und Bürger an zusätzlichen Öffnungszeiten der Büchereien gibt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des kommunalen Spitzenverbands weiter. So schafften es vor allem Alleinerziehende und Berufstätige mit längeren Arbeitszeiten es werktags oft nicht in ihre Stadtbibliothek. Ihnen bliebe dann nur der Samstag. „Gerade die, für die kostenlose Kultur- und Bildungsangebote besonders wichtig sind, haben damit aktuell nur einen Tag in der Woche, an dem sie ihre Stadtbibliothek besuchen können.“
Dedy argumentierte zudem, dass gut frequentierte Büchereien auch die Belebung der Innenstädte und Quartiere förderten. „Die Sonntagsöffnung von öffentlichen Bibliotheken wäre eine Maßnahme, die den Bund keinen Cent kostet und gleichzeitig Bildung, Kultur und Innenstadtentwicklung fördert.“ Die Bundesregierung müsse das Arbeitszeitgesetz entsprechend anpassen. „So steht es auch im Koalitionsvertrag der Ampel, umgesetzt ist der Plan aber bisher nicht.“