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Städte planen höhere Ausgaben für Klimaschutz

Europaweit sieht mehr als die Hälfte der Stadtverwaltungen steigende Investitionen in Klimaschutz und soziale Infrastruktur vor. Dabei herrscht im Klima-Bereich oft Unsicherheit in den betreffenden Behörden.

Die Mehrheit der europäischen Städte und Kommunen plant höhere Ausgaben für den Klimaschutz und für sozialen Wohnungsbau, Schulen und Krankenhäuser. Das geht aus einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank hervor, die am Dienstag in Brüssel vorgestellt wurde.

Demnach streben 56 Prozent gesteigerte Investitionen zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen an, 50 Prozent auch für Klimaanpassungsmaßnahmen wie Schutz vor Hochwasser oder Bränden. 53 Prozent sehen in ihren neuen Haushalten mehr Geld als bisher für einen Ausbau der sozialen Infrastruktur vor.

Wie aus der anonymisierten Befragung von Stadtverwaltungen in allen 27 EU-Staaten hervorgeht, halten 61 Prozent auch Ausschau nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für Infrastrukturausgaben. Dazu zähle, Zuwendungen aus Brüssel lediglich als Sicherheiten einzusetzen, um Investitionen etwa von Banken anzuziehen. Beim Thema Klima und Umwelt räumten 30 Prozent der Befragten ein, es fehle an Fachkompetenz in den eigenen Reihen zu einer sachgerechten Beurteilung dieser Fragen.

Laut Europäischer Investitionsbank laufen 54 Prozent der öffentlichen Investitionen in der Europäischen Union über Städte und Gemeinden. Im Bereich Klima sind es rund 60 Prozent. Die Europäische Investitionsbank mit Sitz in Luxemburg fördert mit Krediten und Bürgschaften vor allem die Regionalentwicklung in der EU.

Für den Jahresbericht wurden 1.002 Städte und Gemeinden befragt, die insgesamt 26 Millionen Bürger oder 6 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren. Ausgenommen waren Hauptstädte und Übersee-Territorien der EU.