Wolfram Weimer, Kulturstaatsminister der Bundesregierung, erwartet in Deutschland in den nächsten Jahren einen Investitionsboom in der Filmbranche. Nach Gesprächen in Berlin mit Vertretern der großen internationalen Streaminganbieter rechne er damit, dass mehr Filme und Serien in Deutschland produziert werden, sagte Weimer am Freitag in Ludwigsburg. Man habe den Vertretern klargemacht: „Wenn ihr hier Geschäfte machen wollt, dann müsst ihr hier auch im großen Stil investieren“, betonte der Politiker bei einem Medienempfang der CDU Baden-Württemberg. Die Bundesregierung habe ihrerseits eine Verdoppelung der Filmförderung beschlossen.
Deutschen Filmemachern empfahl Weimer, sich mehr am Publikumsinteresse zu orientieren. Das Land sei stark bei Arthouse-Produktionen, habe aber zu wenige Blockbuster wie den jüngst veröffentlichten Streifen „Das Kanu des Manitu“.
Von KI- und Suchmaschinenanbietern will Weimer künftig mehr Steuern haben. Google beispielsweise mache in Deutschland Milliardengewinne und nutze dafür die Infrastruktur des Landes, bezahle aber nur wenig Steuern. Zudem seien Regulationen über die EU sowie das Kartellrecht erforderlich, um die Machtkonzentration der Tech-Konzerne einzudämmen.
Der CDU-Landesvorsitzende und Kandidat für das Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, Manuel Hagel, hielt ein Plädoyer für die Kulturförderung. Kunst und Kultur seien kein „schöner Luxus“. Wer an Kunst und Kultur spare, spare „an Wärme und am Kit der Gesellschaft“.