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SR rechnet mit Defizit von 2,5 Millionen Euro für 2024

Der Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks (SR) hat am Montag den Wirtschaftsplan 2024 mit einem Defizit von 2,5 Millionen Euro einstimmig bei einer Enthaltung beschlossen. Der Wirtschaftsplan ermögliche, den Sender optimal bei widrigen Voraussetzungen für die Zukunft aufzustellen, sagte SR-Intendant Martin Grasmück auf der Rundfunkratssitzung, die aufgrund des neuen SR-Gesetzes erstmals auch im Livestream übertragen wurde. „Diese Zukunft ist sehr, sehr herausfordernd.“ Erträgen von 137,1 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 139,6 Millionen Euro gegenüber. Die Zahl der Planstellen bleibt mit 544 weiter konstant.

Im kommenden Jahr werden dem SR zufolge die 2021 begonnenen Investitionen in Digitalisierung und Programmentwicklung fortgesetzt und zu Ende gebracht. Der leichte Anstieg der Aufwendungen hänge unter anderem mit deutlich spürbaren Preissteigerungen sowie dem Sportjahr 2024 mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris und die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland zusammen. Den Wirtschaftsplan 2023 hatte der SR-Rundfunkrat im vergangenen Jahr mit Aufwendungen von 137,4 Millionen Euro und Erträgen von 138,3 Millionen Euro beschlossen.

Der SR-Verwaltungsratsvorsitzende Michael Burkert unterstrich, dass der Wirtschaftsplan 2024 einer der Verantwortung sei, der keine großen Spielräume lasse. „Eine vernünftige finanzielle Absicherung ist die Grundlage für ein Gelingen der digitalen Transformation des SR“, sagte er. „Das wird kein einfaches Jahr.“

Der saarländische Medienstaatssekretär Thorsten Bischoff (SPD) erläuterte, dass erst einmal Investitionen nötig seien, wenn man erwarte, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk digitaler werde. Kritisch äußerte er sich über Bundesländer, die bereits vor einer Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), erklärten, wie sie sich bei einer möglichen Erhöhung des Rundfunkbeitrags verhielten. Die Politik definiere den Auftrag, die öffentlich-rechtlichen Medien setzten ihn um und informierten dazu die KEF über die Kosten, die dies wiederum bewerte und einen Beitrag errechne. Das sei von den Schritten her das „richtige Verfahren“, unterstrich Bischoff.