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Sportliches Wochenende für Papst Leo XIV. – Mit Friedensappell

Party, Heimatgefühle und Sport: Das Wochenende stand für den Papst im Zeichen erbaulicher Themen. Doch angesichts zahlreicher bewaffneter Konflikte mit vielen Toten weltweit schlug Leo XIV. auch ernste Töne an.

Heimspiel und Hobbys: Erstmals hat sich Papst Leo XIV. am Samstag per Video an ein größeres US-amerikanisches Publikum gewandt – passenderweise in einem Baseballstadion. Das Erzbistum seiner Geburtsstadt Chicago hatte ihm zu Ehren eine große Feier in der Spielstätte der White Sox organisiert. Das ist das Lieblingsteam des US-amerikanischen Papstes. Die mehr als 30.000 Tickets für jeweils fünf Dollar waren bereits am ersten Angebotstag ausverkauft.

Über die Großbildschirme des Stadions ermutigte Leo XIV. die Anwesenden, sich für Frieden und Einheit in der Welt einzusetzen. Dabei saß der 69-Jährige an seinem Schreibtisch im Vatikan – im Hintergrund die Tapete mit dem Wappen der Vatikanstadt.

Das katholische Kirchenoberhaupt richtete sich vor allem an junge Menschen und bat sie, auf die Gegenwart Gottes in ihren Herzen zu achten – “auf diese Sehnsucht nach Liebe in unserem Leben”. Daraus könne der Wunsch nach einem Dienst für andere erwachsen, könnten sich Freundschaften und Gemeinschaften bilden, um eine Botschaft der Hoffnung zu verbreiten.

Während die Menschen in Chicago “ihren” Papst feierten, trafen sich im Vatikan Athleten aus aller Welt zu einer Heilig-Jahr-Veranstaltung des Sports. Mit ihnen feierte Leo XIV. am Sonntagmorgen eine Messe im Petersdom. Unter den Gästen waren der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, und Veronas Bürgermeister Damiano Tommasi, ehemaliger Profi-Fußballer des AS Rom und der italienischen Nationalmannschaft.

Leo XIV. hob den Sport als wichtiges Instrument der Begegnung und der Wiederannäherung hervor – auch zwischen den Völkern. Vor dem anschließenden Mittagsgebet auf dem Petersplatz ermutigte der passionierte Tennisspieler die angereisten Athleten, den Sport mit einer Kultur der Begegnung und Geschwisterlichkeit zu leben und sich jeder Form von Gewalt und Unterdrückung zu widersetzen. Sport sei ein Weg, Frieden zu schaffen, eine Schule des Respekts und der Loyalität, so Leo XIV.

Dies brauche die Welt heute so sehr, betonte der Papst, der auf verschiedene bewaffnete Konflikte verwies. Er rief die internationale Gemeinschaft zu humanitärer Hilfe für die Bevölkerung im Sudan auf. Er erinnerte an ein “schreckliches Massaker” in Nigeria, bei dem in der Nacht zu Samstag zahlreiche Menschen getötet worden waren. Zudem forderte er Friedensbemühungen in Myanmar, der Ukraine und Nahost.

Bereits am Samstag hatte Leo XIV. Israel und Iran zur Vernunft aufgerufen. Das Engagement für eine sicherere Welt, die frei von nuklearer Bedrohung sei, müsse durch respektvolle Begegnung und aufrichtigen Dialog fortgesetzt werden, so der Papst. “Niemand sollte jemals die Existenz eines anderen bedrohen”, kritisierte er die gegenseitigen Angriffe und fügte hinzu: “Es ist die Pflicht aller Länder, sich für den Frieden einzusetzen, Wege der Versöhnung zu beschreiten und Lösungen zu fördern, die Sicherheit und Würde für alle gewährleisten.”