Spenden der diesjährigen Herbstsammlung der Diakonie Bayern fließen in die Arbeit der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA). Wie die Diakonie am Mittwoch mitteilte, sammelt sie vom 13. bis 19. Oktober für ihr soziales Basisangebot unter dem Motto „Egal, was ist“. Die KASA-Stellen seien in Zeiten wachsender sozialer Unsicherheit wichtiger denn je, hieß es. Die Sammlung eröffnet am Sonntag (12. Oktober, 10 Uhr) Sandra Schuhmann, Vorständin Soziales, bei einem Gottesdienst in der Friedenskirche in Nürnberg.
Streit mit dem Vermieter, Ärger mit dem Amt, finanzielle Sorgen, familiäre Konflikte: In solchen Fällen sei die Kasa Anlaufstelle, in der Mitarbeitende zuhörten, Unterlagen sortierten oder beim Verstehen von Bescheiden helfen könnten. Sie würden dann die Hilfesuchenden an spezialisierte Dienste wie Schuldnerberatung oder Wohnungsnotfallhilfe weitervermitteln, heißt es in der Mitteilung.
„Unsere Mitarbeitenden nehmen Menschen ernst, die von Behörden oder auch von der Gesellschaft übersehen werden“, sagte Sabine Weingärtner, Präsidentin der Diakonie Bayern. Sie verwies darauf, dass laut Statistischem Bundesamt jede sechste Person in Bayern armutsgefährdet sei. Steigende Mieten, hohe Energiepreise und unsichere Beschäftigungsverhältnisse würden mehr Haushalte an ihre Grenze bringen. „Statt über Menschen zu sprechen, wird über Missbrauch und Sanktionen diskutiert“, kritisierte Weingärtner. Wer ohnehin kaum eine Lobby habe, würde zurückbleiben.
Die KASA gibt es den Angaben nach an über 100 Orten in Bayern. Ihre Beratung ist kostenlos, vertraulich und offen für alle. Es gebe für sie keine pauschale staatliche Förderung. Die Finanzierung erfolge über kirchliche Mittel und Spenden. (3124/08.10.2025)