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Sozialverband: Regierung muss häusliche Pflege stärker angehen

Immer mehr Menschen müssen künftig zu Hause gepflegt werden. Das stellt die Angehörigen vor große Herausforderungen. In der Antrittsrede von Ministerin Warken war davon kaum die Rede, bemängelt der Sozialverband VdK.

Der Sozialverband VdK appelliert an die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), das Thema häusliche Pflege stärker in den Blick zu nehmen. In ihrer Regierungserklärung am Donnerstag habe die Ministerin zwar die Themen Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und gute Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen betont. Aber, so VdK-Präsidentin Verena Bentele: “Enttäuschend war für uns, dass die häusliche Pflege und pflegende Angehörige in der Rede kaum eine Rolle spielten.” Statt klarer Pläne sei Warken lediglich vage auf die Bund-Länder-Arbeitsgruppe dazu eingegangen. “Das ist für die vielen Betroffenen nicht nur unbefriedigend, sondern schlicht frustrierend.”

Auch bei der angespannten finanziellen Lage der gesetzlichen Krankenversicherung bleibe die Koalition von Union und SPD konkrete Antworten schuldig. “Der angekündigte einmalige Bundeszuschuss von 800 Millionen Euro ist allenfalls ein kurzes Innehalten, keine nachhaltige Lösung”, kritisierte Bentele. “Und dass für die ebenfalls unter Druck stehenden Pflegekassen kein zusätzlicher Zuschuss vorgesehen ist, ist schlicht unverständlich.”

Statt klarer Entscheidungen sehe sie derzeit vor allem die Weitergabe von Verantwortung an Kommissionen, sagte Bentele. In der Gesundheitspolitik sei viel Luft nach oben – “und diese Spielräume müssen endlich genutzt werden.”