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Sozialverband fordert Maßnahmen gegen gesellschaftliche Spaltung

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) blickt zum Jahresende mit Sorge auf die gesellschaftliche Lage im Land. „Viele Menschen haben große Zukunftsängste und existenzielle Probleme – bis tief in die Mitte der Gesellschaft hinein“, sagte die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Konflikte innerhalb der Bevölkerung nähmen zu und der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckele.

In einem Positionspapier mit „Forderungen für ein gerechtes und soziales 2024“ warnt der Sozialverband den Zeitungen zufolge: „Immer größere Teile der Gesellschaft vertreten rechtspopulistische, fremden- und minderheitenfeindliche Positionen.“ Wer nun im Sozialbereich kürzen wolle, handele grob fahrlässig. Der Verband fordert, die Schuldenbremse erneut auszusetzen und zu reformieren. Zudem sollten Reiche und Erben mehr für den sozialen Ausgleich leisten, etwa über eine Vermögenssteuer und einen höheren Spitzensteuersatz.

Zur Unterstützung von Haushalten mit geringen Einkommen sprach sich die Engelmeier für eine deutliche Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns aus. „Der Mindestlohn muss auf armutsfeste 15,02 Euro steigen, da so die besonders starke Inflation für Menschen im Niedriglohnsektor ausgeglichen wird“, sagte die Vorstandsvorsitzende. Zudem sei deutlich mehr sozialer Wohnungsbau nötig, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.