Die im Januar abgeschaffte Bargeldzahlung und Einführung der Prepaidkarte im Hamburger Verkehrsverbund (hvv) schließt viele Menschen mit Behinderungen vom Busfahren aus. Menschen mit einer kognitiven oder einer Seh-Einschränkung sind nicht in der Lage, im Bus mit der Prepaidkarte zu zahlen, weil sie das Terminal mit Touchscreen nicht bedienen können, wie der Hamburger Landesverband des Sozialverbands Deutschland (SoVD) am Mittwoch mitteilte. Bisher habe das Verkehrsunternehmen keine Alternative zum Bezahlen angeboten. Damit seien diese Menschen, die auf den ÖPNV besonders angewiesen seien, von Busfahrten ausgeschlossen.
Das sei „nicht hinnehmbar“, stellen der SoVD, Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH), Verein FUSS Hamburg, die Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG) und der Lebenshilfe-Landesverband Hamburg gemeinsam fest. Nach dem Hamburgischen Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (HmbBGG) seien die Verkehrsbetriebe zur Barrierefreiheit verpflichtet. „Wir erwarten, dass der hvv umgehend eine barrierefreie Lösung für Betroffene anbietet“, sagte Angelika Antefuhr, Vorsitzende des BSVH.