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SOS-Kinderdörfer: Weniger Kinderehen in Malaysia

Neben den vielen schlechten Nachrichten aus aller Welt gibt es auch positive Trends. Darüber freut sich eine Hilfsorganisation – auch wenn sie zugleich betont, dass immer noch viel zu viele Kinder verheiratet werden.

Nach Angaben des malaysischen Ministeriums für Frauen und Familie ist die Zahl der Kinderehen in Malaysia zwischen 2019 und 2023 um 37 Prozent gesunken – von 1.467 auf 923. Darauf haben die SOS-Kinderdörfer am Sonntag hingewiesen. Insgesamt aber würden weltweit immer noch viel zu viele Kinder zwangsverheiratet.

In dem Land in Südostasien variiere die Gesetzgebung zum Mindestheiratsalter in den einzelnen Bundesstaaten und auch zwischen den Religionen, teilte die Hilfsorganisation weiter mit. Zudem ermögliche die islamische Scharia-Rechtsprechung die Umgehung der gesetzlichen Altersgrenze.

Die Regierung versuche aber seit fünf Jahren, mit einem nationalen Strategieplan gegenzusteuern. Dieser setze auf die Unterstützung einkommensschwacher Haushalte, den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung, auf die Verbesserung der Bildungschancen für Mädchen – und letztlich auf eine einheitliche Anhebung des Mindestheiratsalters.

Weltweit werden nach Angaben der SOS-Kinderdörfer immer noch rund zwölf Millionen minderjährige Mädchen pro Jahr zwangsverheiratet: “Mit der Kinderehe verlieren Mädchen ihr Recht auf eine selbstbestimmte Lebensführung: Zumeist gehen sie dann nicht mehr zur Schule, sind sozial isoliert und missbräuchlichen Beziehungen ausgesetzt.”

Bei frühen Schwangerschaften sei zudem das Risiko der Mütter- und Kindersterblichkeit stark erhöht. Auch die mentale Gesundheit der Mädchen leide. Die höchsten Kinderehe-Raten hätten Länder in Subsahara-Afrika und in Südasien, so das Hilfswerk weiter.