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Sommerliche Tauffeste unter freiem Himmel – bei Familien ein Renner

Sommerliche Tauffeste unter freiem Himmel sind vor allem bei Familien mit mehreren Kindern ein Renner. Allein im Dekanat Landshut hätten sich 36 Familien für eine Taufe im Naherholungsgebiet Gretlmühle an diesem Samstag (5. Juli) angemeldet. Dabei werde an sechs Stationen im Wasser eines Badesees getauft, sagte Diakonin Veronika Eicher, die das Tauffest organisiert hat. Etwa 60 Prozent der Täuflinge seien Kinder junger Familien, aber auch Jugendliche und Erwachsene ließen sich taufen. In Landshut findet das Tauffest alle zwei Jahre statt. Auch in München an der Isar wird an diesem Samstag getauft. 20 Täuflinge mit 250 Gästen hätten sich zu diesem Fest angemeldet. Im Anschluss werde immer im Biergarten gefeiert, sagte Pfarrerin Doris Wild von der Segen-Servicestelle der bayerischen Landeskirche.

Das gemeinsame Fest mit anschließendem Essen mache den besonderen Reiz der Tauffeste aus, sodass Familien in unterschiedlichen Konstellationen sich dabei wohlfühlen könnten. „Selbst kleine Familien finden in der großen Gemeinschaft ihren Platz“, sagte Wild. Auch getrennte Partner könnten leichter dazustoßen, weil der Rahmen lockerer sei, erläuterte die Pfarrerin. Für manche Tauffamilien spiele auch der finanzielle Aspekt eine Rolle, „weil sie da leichter andocken können und nicht ein großes, perfektes Fest ausrichten müssen“.

In den Sommermonaten laden insgesamt 65 evangelische Gemeinden in ganz Bayern zu Tauffesten unter freiem Himmel ein – an diesem Samstag unter anderem auch in Vohburg an der Donau. Getauft werde in Pfarrgärten, an Flüssen, Seen, Bächen und am Gartenschaugelände oder in Erlebnisbädern, sagte Wild. Getauft werde von Bad Aibling bis in den Ulmer Winkel, von Berchtesgaden bis nach Ruhstorf an der Rott (Kreis Passau), um nur einige wenige Orte zu nennen. Für die Tauffeste würden häufig Orte mit „Wasser als besonderem Resonanzraum“ ausgewählt, „an denen Menschen gerne zusammenkommen oder sich an schöne Ausflüge erinnern oder die für sie einen spirituellen Mehrwert haben“, sagte die Pfarrerin.

Nach einer Kampagne der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Jahr 2023 sei die Initiative „Deine Taufe“ stärker ins Bewusstsein gerückt. Die Segen-Service-Stelle in Bayern habe daraufhin die bayerischen Kirchengemeinden unterstützt, die Aktion aufzugreifen und sich regional zu vernetzen. Gab es anfangs ein paar Dutzend Termine, sind es heuer schon insgesamt 65 Orte, an denen in der Natur getauft wird. „Eine schöne Resonanz“, sagte Wild. (2191/03.07.2025)