SOEST – Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Soest, Dieter Tometten, hat sich sehr besorgt über die zunehmende ablehnende Stimmung gegenüber asylsuchenden Menschen gezeigt. „Ich empfinde tiefe Scham angesichts der europäischen Abschreckungs- und Abschiebungspolitik und ihren menschenverachtenden Maßnahmen und Auswirkungen“, sagte Tometten nach Angaben des Kirchenkreises auf der jüngsten Herbstsynode. Unter dem Eindruck der Bundestagswahlen und der gesellschaftlichen Stimmungsmache gelinge es zunehmend, Flüchtlinge fernzuhalten. Diese „krepieren in oft extremer Not an den Grenzen Europas oder in ihrer Heimat“, kritisierte er.
Tometten sprach sich für einen Familiennachzug für minderjährige Flüchtlinge aus. Für eine gelingende Integration sei die Familienzusammenführung alternativlos, erklärte der Superintendent. Der Theologe rief die evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Soest auf, ihre Türen offen zu lassen für mögliche Kirchenasyle: „Bitte lassen wir nicht zu, dass aus Mangel an geeigneten Räumen hier und da oder gar aus Bequemlichkeit ein voraussichtlich erfolgreiches Kirchenasyl verweigert wird“, mahnte er. Im Kirchenkreis hat es den Angaben nach in jüngster Zeit vier Kirchenasyle gegeben, die erfolgreich beendet werden konnten. epd
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