Trockene Nächte, heiße Städte: Igel leiden im Sommer oft an Wassermangel und finden keine Rückzugsorte. Aber ein paar Handgriffe können die Situation für die stacheligen Vierbeiner verbessern.
Sommerhitze und Dürre stellen nicht nur den Menschen vor Herausforderungen, sondern können auch für Wildtiere wie den Europäischen Igel eine ernsthafte Bedrohung sein: Darauf machte der Bund Naturschutz in Bayern am Freitag aufmerksam. Denn in überhitzten Städten mit versiegelten Böden bleibe es auch in der Nacht heiß und trocken, heißt es in einer Mitteilung. Viele Igel stürben daher an Wassermangel. Momentan sei die Lage besonders kritisch, da Paarungszeit sei. “Die nächtliche Partnersuche sowie die anschließende Aufzucht der Jungtiere verlangen den Igeln viel Energie ab – und erhöhen zugleich ihren Wasserbedarf.”
Es gebe aber einfache Möglichkeiten zu helfen, heißt es weiter. So könne eine flache Wasserschale im Garten die Igel vor dem Verdursten retten. “Diese täglich reinigen, in den Schatten stellen und ausschließlich mit Wasser befüllen”, empfahl Igelexpertin Martina Gehret. Milch solle man den Tieren nicht geben, da sie tödliche Verdauungsprobleme verursachen könne. Auch durch naturnah gestaltete Gärten könne man den Igeln helfen: “Wer heimische Wildblumen, dichte Hecken, Laub- oder Reisighaufen und einen offenen Komposthaufen anbietet, schafft Rückzugsorte, Nahrung und Schutz vor der Hitze.”
Idealerweise könnten die Tiere durch offene Durchgänge in Zäunen zwischen verschiedenen Gärten wandern und so Nahrung und Wasser leichter finden. Hilfreich sei außerdem, Igel im Rahmen der sogenannten Igel-Challenge über die kostenlose App ObsIdentify zu melden. Die dabei gesammelten Daten seien wichtig, um regionale Unterschiede beim Bestand zu erkennen und gezielte Schutzmaßnahmen zu entwickeln. “Wer Igel meldet, trägt aktiv dazu bei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern”, sagte Gehret. In Zeiten der Klimakrise sei dies wichtiger denn je.