Hunderttausende Menschen hungern im Gazastreifen. Die Appelle von Helfern werden immer dramatischer.
Die Situation in dem von der israelischen Armee abgeriegelten Gazastreifen spitzt sich weiter zu. “Seit mehr als zwei Monaten sind zwei Millionen Menschen von jeglicher humanitären Hilfe abgeschnitten und kämpfen tagtäglich um das Überleben”, teilte die Welthungerhilfe am Dienstag in Berlin mit. Die Blockade von Überlebenshilfen verletze das Völkerrecht in seinen Grundfesten, sagte Generalsekretär Mathias Mogge. “Es ist unerträglich, zusehen zu müssen, wie Menschen zu verhungern drohen, während gleichzeitig Hunderte von Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern an den Grenzen warten müssen.”
Bereits am Montag hatten fast 250 Hilfsorganisationen die Staatengemeinschaft zum Handeln aufgefordert. Wie das Welternährungsprogramm (WFP) in Rom mitteilte, ist für rund 470.000 Menschen das äußerste Stadium einer Ernährungskrise eingetreten, das drohende Verhungern. Auch die gesamte übrige Bevölkerung leide unter akuter Ernährungsunsicherheit. Die humanitären Fortschritte während des Waffenstillstands zu Jahresbeginn seien zunichte gemacht worden.
Laut dem Bericht benötigen rund 71.000 Kinder und mehr als 17.000 Mütter dringend eine Behandlung wegen akuter Unterernährung. “Familien in Gaza verhungern, während die Lebensmittel, die sie brauchen, an der Grenze lagern”, erklärte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain.