In Schleswig-Holstein gehen mehr Menschen zu Krebsvorsorgeuntersuchungen. 2023 nutzten 17,9 Prozent der Männer über 45 Jahren und 34,7 Prozent der Frauen ab 20 Jahren Vorsorgeangebote, wie die AOK NordWest am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr hätten die Zahlen bei 16,6 Prozent (Männer), beziehungsweise bei 33,2 Prozent (Frauen) gelegen. „Durch die Krebsvorsorge ist es möglich, bereits Frühstadien von Krebs zu erkennen“, sagte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest. Je früher ein Tumor oder seine Vorstufen erkannt und behandelt werden, desto größer sind die Heilungschancen, hieß es.
Trotz des Aufwärtstrends sei die Teilnahme insbesondere bei Männern noch immer niedrig. Grund dafür seien laut einer Online-Befragung (November 2023) des Meinungsforschungsinstitutes Civey bei 27 Prozent der Menschen die Bedenken, dass Vorsorgeuntersuchungen unangenehm sein könnten. Zusätzlich gaben 52 Prozent als Grund an, Angst vor einer möglichen Krebsdiagnose zu haben. Ackermann appellierte an die Menschen, die Angebote ihrer Krankenkassen wahrzunehmen. „Die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig bezahlt.“
Männern ab 45 Jahren werde empfohlen, einmal jährlich Untersuchungen der Prostata und der Lymphknoten vornehmen zu lassen. Frauen ab 20 Jahren sollten jährlich zu Untersuchungen der Geschlechtsorgane gehen sowie ab 35 Jahren alle drei Jahre den inklusiven Test auf humane Papillomviren (HPV)-Test machen lassen.