Die Diakonie Schleswig-Holstein fordert mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar eine bessere Integration von Menschen mit Handicap in den Arbeitsmarkt. Dazu müssten die Rahmenbedingungen sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Dienst an den Bedürfnissen der Betroffenen ausgerichtet werden, wie der Wohlfahrtsverband am Donnerstag mitteilte. Menschen mit Beeinträchtigungen seien überdurchschnittlich oft arbeitslos und sehr schwer vermittelbar.
„Arbeit gibt Sinn, sichert die eigene Existenz und ist wesentlich für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, sagte Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß. Dass Menschen mit Behinderungen in hoher Zahl davon ausgeschlossen würden, sei ein Skandal. Gerade angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sei es unverständlich, warum diese Potentiale ungenutzt blieben.
Zu diesem Zweck müssten für die Menschen individuelle Kompetenzprofile erstellt und Arbeitsplätze entsprechend angepasst werden. Räumliche und sprachliche Barrieren müssten abgebaut und Unternehmen beraten werden. Zudem sei ein bundesweites Beschäftigungsprogramm für Menschen mit Schwerbehinderung notwendig.
Bei der Vermittlung von Menschen mit Beeinträchtigungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt seien die Werkstätten für Menschen mit Behinderung wichtig. Allein in den diakonischen Werkstätten in Schleswig-Holstein gebe es 8.000 Beschäftigte, von denen zahlreiche gut qualifiziert seien, hieß es. Von diesem Potential könne der allgemeine Arbeitsmarkt profitieren. Außerdem könnten Werkstätten dazu beraten, wie Arbeitsplätze barrierefrei gestaltet und Beschäftigte begleitet werden sollten.