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Serbische Studenten wollen Tausende Kilometer nach Brüssel laufen

Die Demonstranten in Serbien kämpfen auch um internationale Aufmerksamkeit. Nach einer Gruppe von Protestradlern laufen nun Jogger quer durch Europa. Gewirkt haben die Proteste offenbar bislang noch nicht.

In Serbien haben Studenten am Freitag einen politischen Ultramarathon nach Brüssel gestartet: Sie wollen in 18 Tagen knapp 2.000 Kilometer zurücklegen, um Vertreter des EU-Parlaments über die politische Lage im Land zu informieren, wie örtliche Medien berichten. In Serbien gibt es seit dem tödlichen Bahnhofsunglück von Novi Sad im November seit Monaten Massenproteste gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic.

Serbischen Medien zufolge besteht die Gruppe aus 21 Studenten, die sich in einem Staffellauf abwechseln. Ein Begleitfahrzeug eskortiere die Läufer über sechs Länder, darunter Österreich und Deutschland. Beim Start am Freitagmorgen in Novi Sad erklärte einer der Teilnehmer, man laufe für ein “besseres, demokratisches Serbien”.

Erst vor eineinhalb Wochen erreichte eine Gruppe von 80 serbischen Studenten Straßburg, nachdem sie zwei Wochen zuvor per Fahrrad von Novi Sad aufgebrochen war. In der elsässischen Diplomatenstadt trafen die Protest-Radler auf Vertreter von EU und Europarat.

Die Stimmung in Serbien steht weiter auf Konfrontation. Studenten, die in den vergangenen Monaten die größten Proteste in der Geschichte Serbiens organisierten, werfen der Vucic-Regierung Korruption, fehlende Medienfreiheit und autoritäre Führung vor.