Das schwule Anti-Gewalt-Projekt „Maneo“ in Berlin-Schöneberg ist zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen angegriffen worden. Unbekannte hätten in der Nacht von Sonntag auf Montag das Glasfenster der Eingangstür mit einem Pflasterstein durchschlagen, teilte die Berliner Polizei am Dienstag mit. Aufgrund des mutmaßlichen homophoben Hintergrunds ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz.
Die Zerstörung sei demnach am Montagmorgen von Mitarbeitenden des Projekts vorgefunden werden. Der Berliner Queerbeauftragte, Alfonso Pantisano, erklärte dazu auf Instagram: „Queerfeindliche Gewalt ist Alltag in Berlin.“ Hier gehe es „nicht um zertrümmertes Glas, es geht schlicht um die Sicherheit unserer Community“. Bereits Ende September und Anfang Oktober waren die Räumlichkeiten in der Bülowstraße im „Regenbogenkiez“ ebenfalls mit Steinen angegriffen worden.
Die Beratungsstelle selbst erfasste 2024 einen Anstieg von Angriffen auf sexuelle Minderheiten in Berlin um acht Prozent auf 738 Fälle. Das schwule Anti-Gewalt-Projekt „Maneo“ besteht seit 1990 und zählt zu den bekanntesten seiner Art. „Maneo“ wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung. Im Zentrum der Arbeit stehen die Hilfe für Opfer von Gewalttaten und die Gewaltprävention.