1.500 Silbermünzen – im 14. Jahrhundert waren sie ein kleines Vermögen wert. Jetzt sind sie erstmals in Freiburg zu sehen. Entdeckt wurden sie im Glottertal, nahe einer bekannten Filmstätte.
Der Glottertäler Münzschatz mit rund 1.500 Silbermünzen aus dem Mittelalter ist jetzt erstmals in einer Ausstellung zu sehen. Die im Frühjahr 2024 im Glottertal im Schwarzwald entdeckten Silberstücke sind ab sofort im Archäologischen Museum Colombischlössle in Freiburg ausgestellt. Im Juli und August gibt es Expertenführungen, die Bedeutung und Fundgeschichte erläutern, wie das Museum am Dienstag mitteilte.
Zu verdanken ist der Fund einem archäologisch interessierten Bürger, der auf Bitten des Landesdenkmalamts Anfang 2024 bei Routine-Erdarbeiten dabei war. Ihm waren dann in der ausgebaggerten Erde kleine Metallplättchen aufgefallen. Mit Metallsonden fanden weitere Experten dann die insgesamt 1.500 Münzen. Der Fundort liegt unweit des durch die 1980er-Fernsehserie “Die Schwarzwaldklinik” bekannten Krankenhauses. Die Münzen wurden um das Jahr 1320 versteckt, dann aber vom Eigentümer nicht mehr ausgegraben.
Eine Besonderheit liegt darin, dass die gefundenen Geldstücke sehr einheitlich sind und vermutlich aus den gleichen Prägevorgängen stammen. Je etwa 600 Stück wurden in Breisach und in Zofingen hergestellt. Weitere Münzen stammen aus Freiburg, Basel, Sankt Gallen, Zürich, Laufenburg und Colmar. “Vielleicht brachte der Kurier einer Prägestätte das Geld mit, um mit den Münzen im damals sehr bekannten Silberbergwerk im Glottertal Rohsilber für die weitere Münzherstellung zu kaufen”, vermutete der Archäologe Andreas Haasis-Berner vom Landesdenkmalamt bei der Vorstellung der Münzen. Umgekehrt konnten die Bergwerksarbeiter dann mit dem Münzgeld bezahlt werden.
Im 14. Jahrhundert seien die Münzen eine “ordentliche Summe wert gewesen”, sagte der Experte. Sie entsprachen mindestens dem Jahresgehalt eines Pfarrers oder dem Gegenwert von 150 Schafen. “Heute wären es sicher mehrere Zehntausend Euro.”
Warum der Schatz zu Lebzeiten des Eigentümers nicht mehr ausgegraben wurde, bleibt Spekulation. “Es kann ein Unglücksfall gewesen sein – oder vielleicht ist die Information über das Versteck verloren gegangen”, sagte Haasis-Berner.
Eine Schatzkiste fanden die Archäologen nicht. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Münzen ursprünglich in einem Lederbeutel aufbewahrt wurden, der im Lauf der Jahrhunderte in der Erde zerfallen ist.