Artikel teilen:

Schwälmer Weißstickerei ist Immaterielles Kulturerbe

Die Schwälmer Weißstickerei aus Nordhessen gehört jetzt zum Immateriellen Kulturerbe. Das Kunsthandwerk sei in das Bundesweite Verzeichnis aufgenommen worden, teilte das Hessische Kulturministerium in Wiesbaden am Mittwoch mit. Dadurch hat die Weißstickerei die Chance, in das Immaterielle Welterbe aufgenommen zu werden.

Das Ministerium habe den Antrag der Autorin Luzine Happel unterstützt, die in ihrer Schwälmer Heimat und online ihr Wissen über die Kunst weitergibt. Die Schwälmer Weißstickerei entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild der hauchzarten gestickten Dresdner Spitze. Die Landfrauen der Schwalm, der Landschaft zwischen Kassel, Marburg und Bad Hersfeld, nutzten groben Leinenstoff als Material und verwendeten wie beim Dresdner Vorbild eine Vielzahl an Stichen aus technisch anspruchsvollen Grundtechniken. Bis heute sei es nicht möglich, eine vergleichbare Spitze maschinell herzustellen, erklärte das Ministerium.

Das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes würdige kreative und inklusive Kulturformen, hieß es weiter. Mit der Schwälmer Weißstickerei gebe es nun drei Einträge mit hessischem Bezug: Der Hessische Kratzputz steht seit 2016 auf der Liste, 2022 kam die Apfelweinkultur dazu.