Das landeskirchliche Partnerschaftszentrum Mission EineWelt in Neuendettelsau hat an die sogenannte Kölner Kette vor 25 Jahren erinnert. Am 19. Juni 1999 hatten sich anlässlich des dort tagenden G-8-Gipfels rund 35.000 Menschen zu einer Menschenkette rund um die Kölner Innenstadt versammelt, wie Mission EineWelt am Donnerstag mitteilte. Unter dem Motto „erlassjahr 2000“ hatte ein Bündnis – auch unter Beteiligung kirchlicher Gruppen – eine Schuldenstreichung für Länder des Globalen Südens gefordert.
Die Aktion damals sei zwar erfolgreich gewesen, denn in den Folgejahren seien Entschuldungsmechanismen für hoch verschuldete Länder eingeführt worden, von denen 39 Staaten profitiert hätten, teilte Mission EineWelt weiter mit. Doch die einmalige Schuldenstreichung habe „die zugrundeliegenden Strukturellen Probleme“ nicht überwinden können, betonte die entwicklungspolitische Referentin des Partnerschaftszentrums, Gisela Voltz. Auch heute steckten viele Staaten in einer Schuldenkrise, es brauche „endlich wirkliche Reformen“.
Im heutigen internationalen Finanzsystem fänden sich nach wie vor „koloniale Kontinuitäten“, es sei von Gläubigern dominiert, lautete eine zentrale Botschaft beim Aktionstag „25 Jahre Kölner Kette“, an dem sich auch Mission EineWelt beteiligt hat. Die Industrieländer müssten zudem „aus ihrer Hauptverantwortung für die Klimakatastrophe die Notwendigkeit für Schuldenstreichungen für die Länder des Globalen Südens ableiten“, heißt eine Forderung des Bündnisses. (00/1894/20.06.2024)