Artikel teilen:

Schüler fordern mehr Einsatz für ihre mentale Gesundheit

Depressionen, Stress, Einsamkeit: Schüler schlagen Alarm. Die Bundesschülerkonferenz fordert mit einem Zehn-Punkte-Plan umfassende Hilfe in Schulen. Das steht drin.

Schülervertreter fordern mehr Einsatz von Schule und Politik für die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die Bundesschülerkonferenz stellte am Donnerstag in Berlin einen Zehn-Punkte-Plan vor. Dazu gehören unter anderem mehr Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen. Außerdem müsse Medienkompetenz in allen Unterrichtsfächern gefördert werden. Mentale Gesundheit solle als Querschnittsaufgabe für alle Schularten und Unterrichtsfächer verstanden werden. Kompetenzen etwa zur Bewältigung von Stress müssten ebenfalls vermittelt werden.

Die Schülervertreter fordern zudem bessere Schulstrukturen mit mehr individueller Förderung, mehr Pausen, entlasteten Lehrkräften und guten Ganztagsmodellen. Schulgebäude bräuchten Rückzugsräume und ausreichend Platz. Gesundheitsförderung müsse als Teil der Schulkultur etabliert werden – auch mit der Vorsorge und Früherkennung von psychischen und physischen Krankheiten.

Die Schülerkonferenz wünscht sich darüber hinaus verbindliche Schutzkonzepte gegen Mobbing und Diskriminierung. Lehrkräfte und andere Pädagogen sollten durch Fortbildungen in die Lage versetzt werden, sich psychischen Belastungen zu stellen. Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen müssten umfassend begleitet und unterstützt werden, damit ihnen keine Nachteile entstehen, fordern die Schülervertreter.

Hintergrund der Forderungen sind verschiedene Studien, die zeigen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche unter Angststörungen, Depressionen, Selbstverletzungen und Essstörungen leiden. So bezeichnen sich laut Deutschem Schulbarometer 21 Prozent der Schülerinnen und Schüler als psychisch belastet. Mehr als ein Viertel berichten von geringer Lebensqualität. Einer anderen Studie zufolge fühlen sich mehr als ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen einsam.