Der Roman “Bel Canto” machte sie vor gut 20 Jahren international bekannt; zuletzt erschien von ihr “Der Sommer zu Hause”. Um Zuversicht zu finden, hat die Schriftstellerin Ann Patchett einen ungewöhnlichen Tipp.
Ann Patchett (60), US-amerikanische Schriftstellerin, rät zum Lesen der Lokalzeitung und zum Verweilen in Buchhandlungen. “Dann werden Sie feststellen, dass die Welt doch ein ziemlich großartiger Ort ist”, sagte sie der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Samstag). Dies sei sinnvoller, als die Zeit mit Sozialen Medien und Fernsehen zu verbringen.
In ihrem Buchladen erlebe sie täglich, “dass die Menschen lesen, Gemeinschaft suchen, sich austauschen wollen”, sagte Patchett. Buchhandlungen könnten ähnlich wie Cafes ein sogenannter dritter Ort sein – so bezeichnet die Soziologie neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz öffentliche Orte des Austauschs.
Gegen manche Entwicklungen könne man als Einzelner nichts ausrichten, fügte die Autorin hinzu. “Aber ich kann Kindern Bücher kaufen, die sich keine leisten können, Lesungen veranstalten, Autoren in Schulen bringen.” Auch in der Literatur gehe es ihr darum, “wie wir abseits des Schreckens in der Welt unser normales Leben führen.”