Er gewann den Literaturnobelpreis und kandidierte als Präsident von Peru: Mario Vargas Llosa. Immer wieder meldete er sich in politischen Debatten zu Wort. Nun ist der Schriftsteller gestorben.
Mario Vargas Llosa, peruanisch-spanischer Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, ist tot. Das bestätigte der Suhrkamp Verlag am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Auch die Familie von Vargas Llosa gab seinen Tod auf der Plattform X bekannt. Demnach starb er im Alter von 89 Jahren am Sonntag in Lima.
Zu den bekanntesten Werken aus seinem rund sechs Jahrzehnte währenden Schaffen gehören die Romane “Die Stadt und die Hunde” (1963), “Der Geschichtenerzähler” (1987) und “Tod in den Anden” (1993). Ein immer wiederkehrendes Motiv darin ist die kritische Auseinandersetzung mit Macht und Autorität vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Spannungen in Lateinamerika.
Vargas Llosa wurde vielfach ausgezeichnet; 2010 erhielt er den Literaturnobelpreis. Im darauffolgenden Jahr erhob ihn der damalige spanische König Juan Carlos I. in den Adelsstand. Immer wieder ergriff Vargas Llosa, der sich selbst als liberalen Demokraten bezeichnete und unter anderem für eine strikte Trennung von Staat und Kirche eintrat, in politischen Debatten das Wort.
So bezeichnete er nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine den russischen Präsidenten Wladimir Putin als blutdürstigen Diktator. Die Art und Weise, wie dieser sich gegenüber der Ukraine verhalte, “offenbart ihn in seiner ganzen Bosheit, in seiner Ursprünglichkeit, in seinem Mangel an Modernität”.
1990 bewarb sich Vargas Llosa um das Amt des peruanischen Präsidenten, unterlag jedoch gegen seinen Konkurrenten Alberto Fujimori. Die Kandidatur und seinen Weg dorthin verarbeitete er in seinem autobiografischen Werk “Der Fisch im Wasser” (1993).