Mit sogenannten Rammkernsondierungen lässt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten den Steilhang vor Schloss Heidecksburg in Rudolstadt untersuchen. Wie ein Stiftungssprecher am Montag mitteilte, stehen die Bodenuntersuchungen in Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die Dachsanierung am Westflügel des Denkmals. Die Sondierungen sollten klären, ob der Hang das stellenweise 70 Meter hohe Baugerüst tragen kann.
Für die Dachsanierung wird den Angaben zufolge der Westflügel samt Schlossturm komplett eingerüstet. Dies sei eine komplexe Herausforderung am rund 70 Meter langen Schlossflügel mit dem rund 44 Meter hohen Turm am Steilhang des Schlossbergs. Für die Statik des Gerüstes spiele der Aufbau des Untergrunds eine wichtige Rolle.
Eine Rammkernsondierung ist laut Stiftung dabei ein Verfahren zur Erkundung des Baugrunds, insbesondere zur Untersuchung der Schichtenfolge und der Bodenbeschaffenheit. Dabei wird ein sogenanntes Sondier-Rohr durch gleichmäßige Hammerschläge in den Boden gerammt. Die dabei erzielte Eindringtiefe und die Anzahl der benötigten Schläge geben Aufschluss über die Bodenverhältnisse und die Tragfähigkeit des Untergrunds.
Schloss Heidecksburg ist das ehemalige Residenzschloss der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Es zählt zu den prachtvollsten Barockschlössern des 18. Jahrhunderts in Thüringen.
Derzeit werden aus dem Sonderinvestitionsprogramm von Bund und Land Sanierungen von 21,7 Millionen Euro an dem Denkmal umgesetzt. Das Museum bleibt den Angaben zufolge auch nach dem Baustart am Westflügel Anfang 2026 geöffnet.