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Schlehe, Hasel und Holunder: Hecken bieten Tieren Schutz und Nahrung

Weltweit gilt mehr als jede dritte Tier- und Pflanzenart als bedroht. Hauptverursacher für das Artensterben ist der Mensch. Der „Internationale Tag der biologischen Vielfalt“ der UN am Donnerstag will das Bewusstsein dafür schärfen, dass biologische Vielfalt und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen für das Wohlergehen der Menschen unabdingbar ist. Mona Gharib ist Umweltreferentin bei der Landeskirche Hannovers. Sie wirbt dafür, mehr Hecken zu pflanzen: in privaten Gärten und auf Kirchengrundstücken.

Biodiversität und Artenvielfalt sind Mona Gharib zufolge für das Ökosystem unverzichtbar. „Nur ein artenreiches, ökologisch ausgeglichenes System bleibt langfristig stabil und widerstandsfähig“, sagt sie.

Für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielen Gharib zufolge Hecken und Bäume eine zentrale Rolle. Sie böten zahlreichen Tieren Lebensraum, Nahrung, wie Blätter, Früchte, Samen und Nektar, Rückzugsmöglichkeiten und Schutz vor Fressfeinden und extremen Witterungsbedingungen. „In naturnahen Hecken finden Vögel Nistplätze, Insekten Blütenvielfalt und Kleinsäuger Nahrung“, betont sie.

Das Eichhörnchen etwa trage aktiv zur natürlichen Verbreitung von Baumsamen bei, indem es seine Nahrung im Boden vergrabe. „Viele der aufkeimenden Samen wachsen zu neuen Bäumen und Sträuchern heran – so helfen Eichhörnchen bei der Aufforstung unserer Wälder mit.“

Hecken spielten darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Klimas, weil sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. „Sie tragen auch dazu bei, das Wasser im Boden zu speichern, was die Bodenqualität verbessert und Erosion reduziert.“

„Ich empfehle einheimische Sträucher zu verwenden, wie etwa Schlehe, Weißdorn, Hasel oder Holunder“, sagt Gharib. Gehölze wie diese blühten zu unterschiedlichen Zeiten, böten das Jahr über Nektar, Früchte, Nüsse und Lebensraum und trügen so zur biologischen Vielfalt bei.

Sechs Tipps, die nicht nur leicht umzusetzen sind, sondern sogar Arbeit sparen:

„Die Landeskirche Hannovers engagiert sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt unter anderem durch die Initiative ‘Biodiversitätscheck in Kirchengemeinden’“, sagte Gharib. Das Projekt motiviere Gemeinden und kirchliche Einrichtungen, auf ihren Flächen ökologische Maßnahmen umzusetzen. „Die Landeskirche unterstützt mit Infomaterialien, Fortbildungen und Beratungen“. Wer im eigenen Garten oder auf Gemeindeflächen naturnahe Hecken pflanze und pflege, leiste einen direkten Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt – im Einklang mit dem kirchlichen Engagement für die Schöpfung.