Die Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) in Mecklenburg-Vorpommern hat die Arbeit der ehrenamtlichen Schiedsleute gelobt. „Es gab im letzten Jahr weniger Streitigkeiten in der Nachbarschaft, die vor Gericht verhandelt wurden“, sagte Bernhardt in einer Videobotschaft zur Feierstunde zum 30. Gründungstag der Landesvereinigung deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen am Sonnabend in Schwerin. Daran hätten auch die Schiedsleute einen großen Anteil.
Im vergangenen Jahr hatte es 270 Anträge auf Schlichtung gegeben. 208 Mal waren beide Parteien zur Schlichtung angetreten. Von den 208 Verhandlungen endeten 119 mit Vergleichen. „Das war im Jahr 2024 eine Quote von rund 57 Prozent“, lobte die Justizministerin.
In den vergangenen 20 Jahren gab es ihrer Aussage zufolge kaum ein Jahr, in dem die Einigungsquote bei den bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten bei unter 50 Prozent lag. Beispielhaft nannte sie das Jahr 2018. Damals gab es 244 Anträge auf Schlichtung, in 174 Fällen erschienen beide Parteien. Heraus kamen 122 Vergleiche und eine Quote von 70,1 Prozent.
Im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zählt der Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen aktuell 227 ehrenamtliche Schiedspersonen in 119 Schiedsstellen. Die Zahl der Anträge auf Schlichtung liege seit Jahren zwischen 250 und knapp 300 im Jahr, hieß es.