Die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Christiane Schenderlein (CDU), erwartet von Arbeitgebern Unterstützung bei der Förderung freiwilligen Engagements. „Generell ist es eine Aufgabe für Arbeitgeber, auch dieses Engagement ihrer Mitarbeiter wertzuschätzen“, sagte Schenderlein in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das gelte auch dann, wenn etwa bei der Freiwilligen Feuerwehr „spontan und mitten am Tag ein Einsatz nötig wird“.
Schenderlein, die seit einem Monat das in der Bundesregierung neu geschaffene Amt bekleidet, sagte, oft seien diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren, auch stark im Beruf verankert. „Deswegen sehe ich hier auch die Arbeitgeber mit in der Verantwortung“, sagte die CDU-Politikerin aus Sachsen.
Viele Bundesländer hätten sich auf den Bildungsurlaub verständigt, von dem oft auch das Ehrenamt profitiere, erklärte sie. „Wenn jemand in der Freiwilligen Feuerwehr ist und für eine Weiterbildung Urlaub nehmen müsste, dann wäre das nicht stimmig“, sagte Schenderlein. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass es Berufszweige gebe, mit denen sich ein solches Ehrenamt schlechter verbinden lasse.
Schenderlein sagte, in ihrem Amt gehe es ihr um „eine deutliche Steigerung der Sichtbarkeit des Ehrenamts und auch um Wertschätzung“. „Das Ehrenamt ist, was die Gesellschaft am Ende zusammenhält“, sagte sie. Oft geschehe das unentdeckt und stehe nicht so im Fokus.
Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD einen Abbau der Bürokratie versprochen. „Viele Ehrenamtliche klagen über zu viel Schreibtischarbeit. Bei Sportvereinen zum Beispiel geht es um Nutzungsrechte, um Genehmigungen, um Nachweispflichten, um den Datenschutz“, sagte Schenderlein.
Die schwarz-rote Koalition will zudem die Pauschalen für Ehrenamtler anheben. „Der Aufwand ist größer geworden, weil eben insgesamt die Kosten gestiegen sind“, sagte die Staatsministerin. Engagement sei eine Herzenssache, bei der das Finanzielle nicht ausschlaggebend sei. „Aber es ist schon wichtig, dass wir den Menschen mitgeben: Wenn ihr etwas für die Gesellschaft tut, dann bekommt ihr wenigstens die Kosten, die euch entstehen, ein Stück weit ausgeglichen.“