Das Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken setzt sich ab 30. August mit dem fränkischen Königsgeschlecht der Merowinger auseinander. „Die Merowingerzeit ist ein faszinierendes Kapitel unserer Geschichte, das aufgrund der geringen Quelllage oft im Schatten anderer Epochen steht“, sagte das kunst- und kulturwissenschaftliche Vorstandsmitglied der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Lisa Felicitas Mattheis, am Mittwoch in Saarbrücken. Die Schau „Was bleibt? – Die Zeit der Merowinger“ ist bis zum 3. Mai 2026 zu sehen.
„Mit dieser Ausstellung möchten wir die Machtverhältnisse sowie die sozialen und religiösen Veränderungen im heutigen Saarland in dieser Epoche für die Besuchenden erlebbar machen“, sagte Mattheis. Das fränkische Königsgeschlecht prägte den Angaben zufolge vom fünften bis zum achten Jahrhundert große Teile West- und Mitteleuropas – darunter auch das heutige Saarland. „Nur wenige Schriftquellen sind aus dieser Zeit überliefert – was bleibt, sind vor allem die Spuren der Bestattungskultur“, erklärte die Stiftung. Kuratorin Julia Linke betonte, dass Grabbeigaben im Gegensatz zum menschlichen Körper oft die Jahrhunderte überdauerten. Die Auswahl der Beigaben und der Ausstattung gebe somit Hinweise auf die Identitäten.
Die Schau zeige Objekte aus dem Bestand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, aber auch Leihgaben – darunter Funde des Landesdenkmalamts Saarland, des Historischen Museums der Pfalz in Speyer und des Rheinischen Landesmuseums Trier, hieß es. Alle Stücke stammten aus dem Gebiet des heutigen Saarlands.