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Schadstoffe aus sibirischen Flüssen haben Auswirkungen auf die Arktis

Ein internationales Forschungsteam veröffentlicht Ergebnisse zur Ausbreitung von Schadstoffen aus sibirischen Flüssen in den Arktischen Ozean. Dies könne Folgen für die empfindlichen Ökosysteme der Arktis angesichts des fortschreitenden Klimawandels haben, teilte die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) am Montag mit. Das Forschungsteam stehe unter der Leitung der Universität Bristol. Zu den internationalen Partnern gehörten unter anderem die CAU und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).

Die Transpolardrift sei eine große Meeresströmung und wichtiger Transportweg für Süßwasser und terrestrische Stoffe in den Arktischen Ozean. Auch Nähr- und Schadstoffe aus den sibirischen Flüssen könnten über diese Drift in die Arktis gelangen. Die Ergebnisse der Studie basierten auf der „Mosaic“-Expedition, der bisher größten Arktis-Expedition, bei der das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“ ein Jahr lang eingefroren im Meereis driftete. Die Forschenden der „Polarstern“ lieferten Einblicke in die Funktion der Transpolardrift und welche Faktoren diese wichtige Strömung beeinflussen, darunter steigende Temperaturen, die die Verbreitung von Schadstoffen, darunter Mikroplastik und Schwermetalle, verstärken könnten.

„Die Ergebnisse stellen eine bislang einzigartige Ganzjahresbeobachtung dar. Zuvor hatten wir nur Sommerdaten, da Expeditionen ins Wintereis zu aufwendig und zu zeitintensiv waren. Diese kontinuierlichen, interdisziplinären Daten aus der Arktis liefern entscheidende Erkenntnisse“, erklärte Dorothea Bauch von der CAU. Diese könnten das Verständnis des hochkomplexen Ozeansystems und der Transportwege von Meereis fördern. „Unsere Studie befasst sich zwar nicht mit einzelnen Schadstoffen, beleuchtet aber die zugrundeliegenden Transportmechanismen, ein entscheidender Schritt, um vorherzusagen, wie sich der arktische Stofftransport im Zuge der globalen Erwärmung verändern wird. Wenn selbst diese symbolträchtige Strömung so dynamisch ist, dann könnte der gesamte Arktische Ozean deutlich variabler und anfälliger sein als bisher angenommen“, erklärte Georgi Laukert, Marie-Curie-Postdoktorand für Chemische Ozeanographie an der Universität Bristol.