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“Save the Children”: Mädchen leiden unter Hilfskürzungen

Von den internationalen Hilfskürzungen sind einer Studie zufolge Mädchen besonders betroffen. Von den 20 Ländern, die in diesem Jahr am stärksten von den Einsparungen von Hilfsgeldern betroffen waren, hätten 13 massive Defizite bei der Gleichstellung der Geschlechter, erklärte die Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ am Samstag. „Wenn Projekte eingestellt oder heruntergefahren werden müssen, zahlen ohnehin benachteiligte Mädchen den höchsten Preis“, sagte der Geschäftsführer von „Save the Children“ Deutschland, Florian Westphal.

Zu den 13 Ländern mit starker Diskriminierung von Frauen und Mädchen, die von Kürzungen betroffen sind, zählen Eswatini, Namibia, Lesotho, Sambia, Simbabwe, Afghanistan, Uganda und Tansania. Für 167 Millionen Mädchen im Alter von zehn bis 19 Jahren, die aus diesen Ländern stammen, seien die Kürzungen besonders gravierend: „Sie können nicht mehr zur Schule gehen oder erhalten weniger medizinische Versorgung. Gleichzeitig steigt das Risiko für Gewalt und Ausbeutung“, betonte Westphal.

Aber auch in den anderen Ländern gibt es „Save the Children“ zufolge seit Jahren großen Nachholbedarf hinsichtlich der geschlechtlichen Gleichstellung. „Regierungen, Gesellschaften und Unternehmen weltweit müssen in Mädchen investieren, ihre Rechte schützen und sie dabei unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen“, forderte Westphal. Es fehlten umgerechnet 18,9 Milliarden Euro für Bildung sowie für Schutz- und Gesundheitsprogramme.

Weltweit sind nach Angaben der Organisation die Auslandshilfen seit Jahresbeginn um 14 Prozent gesunken. Die finanziellen Kürzungen träfen jugendliche Mädchen in einer ohnehin kritischen Zeit. So lebten momentan 122 Millionen von ihnen in Konfliktgebieten oder fragilen Regionen, außerdem seien allein in diesem Jahr über 3,5 Millionen Mädchen von Naturkatastrophen betroffen gewesen.