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Sanktionen gegen Niger: Abgesetzter Premier warnt vor Folgen

Nach dem Putsch in Niger hat die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas finanzielle Sanktionen beschlossen. Der abgesetzte Premier Mahamadou sieht diese Maßnahmen sehr kritisch.

Der abgesetzte nigrische Premierminister Mahamadou warnt vor den Folgen der Sanktionen
Der abgesetzte nigrische Premierminister Mahamadou warnt vor den Folgen der SanktionenImago / Avalon.red

Der vom Militär abgesetzte nigrische Premierminister Ouhoumoudou Mahamadou hat vor den möglichen Folgen der gegen sein Land verhängten Sanktionen gewarnt. Die finanziellen Sanktionen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas könnten zu einer Katastrophe für die Bevölkerung im Niger führen, sagte Mahamadou dem französischen Nachrichtensender RFI. Die Schließung der Land- und Luftgrenzen sei ebenfalls extrem schwierig.

Zudem sei der Haushaltsplan der Regierung stark von internationalen Zuschüssen und Zahlungen abhängig, etwa von der Weltbank, sagte Mahamadou. Sollten diese in der zweiten Jahreshälfte aufgrund möglicher Finanzsanktionen nicht mehr ausgezahlt werden, könne der Niger seinen Haushalt nicht finanzieren.

Niger ist auf Importe angewiesen

Im Niger hatten Militärs die Regierung abgesetzt. International wurde der Putsch scharf verurteilt. Die westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas verhängte Sanktionen gegen den Sahel-Staat, unter anderem die Schließung der Land- und Luftgrenzen. Der Niger hat keinen Zugang zum Meer und ist auf Importe aus den Nachbarländern wie Nigeria angewiesen.

Mahamadou, der sich laut dem Sender RFI im Ausland aufhält, sagte, die internationale Gemeinschaft müsse die richtigen Mittel finden, um der demokratisch gewählten Regierung wieder an die Macht zu verhelfen. Er sei aber weiterhin zuversichtlich, dass sich die Lage im Niger beruhigen werde. Vermittler aus den Nachbarländern seien bereits im Einsatz.