Kurzfristig schien es, als ob die Fertigstellung von Sachsens einziger KZ-Gedenkstätte auf der Kippe stünde. Doch nun sind die fehlenden restlichen staatlichen Fördergelder für die Fertigstellung freigegeben worden.
Die Sorge um die Finanzierung der Fertigstellung von Sachsens einziger KZ-Gedenkstätte scheint vom Tisch. Das Kabinett beschloss in seiner Sitzung am Dienstag die Bereitstellung von 1,46 Millionen Euro für die Gedenkstätte Sachsenburg bei Chemnitz, wie das sächsische Ministerium für Kultur und Tourismus in Dresden mitteilte. Damit sei auch die Bundesförderung in Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro für das Gesamtvorhaben gesichert. Zuletzt hatte es Irritationen gegeben, weil im Entwurf des sächsischen Doppelhaushaltes 2025/26 keine Fördermittel für den zweiten Bauabschnitt enthalten waren.
Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) sprach von einem wichtigen Signal für die Erinnerungskultur in Sachsen: “Damit ist die Errichtung der Gedenkstätte bis 2028 gesichert und es kann nahtlos weitergebaut werden kann.” Der Freistaat hatte bereits 1,5 Millionen Euro für den laufenden ersten Bauabschnitt zur Errichtung der Gedenkstätte bereitgestellt.
Der Gedenkort in Sachsenburg ist derzeit ein Provisorium. Das nationalsozialistische Konzentrationslager war eines der ersten, die im Jahr 1933 nach der Machtergreifung Adolf Hitlers und der NSDAP entstanden. Bis 1937 wurden dort den Angaben zufolge rund 10.000 politische Gegner wie Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten inhaftiert. Laut Gedenkstätte bildete es die Grundlage für die späteren Konzentrations- und Vernichtungslager. Das KZ Sachsenburg geriet später in Vergessenheit, nicht zuletzt weil seit den 1990er Jahren keine Gedenkstätte vor Ort mehr existierte.