Kirchenräume sind für die Bayreuther Regionalbischöfin Berthild Sachs „Tankstellen für die Seele“. Im Festgottesdienst zum 150-jährigen Bestehen der Bartholomäuskirche in Döbra in Schwarzenbach am Wald (Landkreis Hof) sagte die evangelische Theologin am Sonntag laut Manuskript: „Ich glaube, wir brauchen solche Räume als Kontrast zum Hamsterrad des Alltags, als Kontrast zum Smalltalk, als Kontrast zu Bildschirmgeflimmer und Lautsprechergeplärr.“
Kirchen seien zwar „nutzlos für Kommerz und Konsum, aber sinnvoll für das Leben“, sagte Sachs weiter. „Kirchen sind Tankstellen für die Seele, wo Menschen gestärkt und getröstet werden. Wo sie Kraft tanken für ihr Leben und um die Probleme dieser Welt zu meistern.“ Kirchen seien Hinweis darauf, dass diese Welt nicht alles sei und dass es noch eine andere Wirklichkeit gebe – nämlich Gott.
Kirchenräume seien stiller, höher, größer, weit und schützend zugleich. „Hier fällt es mir leichter, meine Gedanken zu sammeln – und sie dann mit Gott zu besprechen“, sagte Sachs weiter. „Ich brauche diesen Raum als Kontrast zu allem Schnellen und Lauten, das sonst zum Alltag gehört.“ Christinnen und Christen sollten aber nicht in ihren Kirchenräumen verharren, sondern müssten raus in den Alltag, „um weiterzugeben, was wir hier in der Kirche erfahren haben“, sagte die Regionalbischöfin. (2128/29.06.2025)