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Saarland beschließt Handyverbot an Grund- und Förderschulen

Das Saarland zieht bei der Handynutzung an Schulen Grenzen: Ab dem neuen Schuljahr gilt ein Verbot an Grund- und Förderschulen. Ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen lässt weiter auf sich warten.

Über Handyverbote an Schulen wird bundesweit diskutiert, der saarländische Landtag hat am Mittwoch ein Verbot an Grund- und Förderschulen beschlossen. An den weiterführenden Schulen sollen die jeweiligen Schulgemeinschaften Regelungen zur Handynutzung treffen, führte die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) in Saarbrücken aus. “Aufgrund der jüngsten bundesweiten Entwicklungen soll durch die Aufnahme eines grundsätzlichen Verbots der Nutzung/Verwendung privater digitaler Endgeräte in der Primarstufe Klarheit geschaffen werden”, heißt es im Gesetzentwurf.

Damit solle eine missbräuchliche Nutzung von digitalen Angeboten verhindert werden. Die damit einhergehenden Risiken sind laut Gesetzentwurf bei Grundschülern besonders hoch. Auch könnten Smartphones und Smartwatches dem sozialen Miteinander der Kinder schaden.

Die Ministerin sprach sich allerdings gegen ein allgemeines Handy-Verbot für alle Schulen aus und für das Erlernen eines sicheren Umgangs mit Smartphones. Es gehe auch um die digitale Mündigkeit junger Menschen. “Die digitale Bildung ist heute keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit”, sagte Streichert-Clivot.

Die CDU konnte sich mit einem weitergehenden Antrag, der auch Rahmenbedingungen für weiterführende Schulen enthielt, nicht durchsetzen. Die alleinregierende SPD beschloss das Gesetz ohne Änderungen.

Das Gesetz soll ab dem kommenden Schuljahr im Saarland greifen. Im benachbarten Luxemburg gilt ein solches Handyverbot in den Grundschulen bereits seit Ostern.

Die deutschen Bundesländer konnten sich in den vergangenen Monaten noch nicht auf ein einheitliches Vorgehen verständigen. Bundesweit gibt es daher unterschiedliche Regelungen an den Schulen.